Das Erwachen der Natur: Imbolc

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Nun nähern wir uns bereits in großen Schritten dem Jännerende- das Jahresjahr dreht sich unaufhörlich weiter und so feiern wir bereits in der Nacht von 1.2. auf den 2.2.2020 das nächste große Jahresfest unserer Vorfahren: Imbolc steht vor der Tür. Dieses keltische Fest symbolisiert uns das, was wir in der Natur gerade gut wahrnehmen können. Obwohl es nach wie vor huschikalt da draußen ist, bleibt es immer länger hell. Unter der Erdoberfläche herrscht bereits Hochbetrieb: die Samen bereiten sich auf das Austreiben vor. Hast du auch schon frische Knospen und Blüten entdeckt? Für mich ist das ja immer ein Wunder aufs Neue: im Samen ist bereits die gesamte Pflanze angelegt- sie braucht nur Wasser und Sonnenlicht, um wachsen zu können.

Reinigung und Wachstum sind nun die Themen der Natur- und wenn wir ehrlich zu uns sind, spüren wir auch, dass diese Energien tatsächlich „in der Luft hängen“. Auch das lateinische Wort februare bedeutet so viel wie reinigen, das keltische Imbolc selbst soll die rituelle Reinigung der winterlichen Strapazen darstellen. Hierzu wurden vor allem Häuser, Ställe und Anwesen gereinigt, um danach die keltische Göttin Brigid einzuladen, die die nächsten 12 Monate nun Haus und Hof beschützen sollte. Als uralte Muttergöttin stand Brigid vor allem als Göttin des Feuers, des Herdes, der Heilung und Geburt im Mittelpunkt dieser kalten Jahreszeit. Im Zuge der Christianisierung wurde aus Brigid die Heilige Brigitte, eine Heidin, die zum Christentum konvertiert war und laut Aufzeichnungen am 1. Februar verstorben ist. Als Ehrerbietung feiern die Christen am 2. Februar ihren Todestag und nannten dieses Fest fortan Maria Lichtmess. Auch im katholischen Christentum geht es zu dieser Zeit um die Reinigung, da am 2. Februar traditionsgemäß alle Tannenbäume aus der Kirche geräumt werden- die Weihnachtszeit soll so nun endgültig abgeschlossen werden.

Wenn wir unsere Februar- Reise weitergehen, dann stoßen wir bald auch auf den lieben Fasching und die beginnende Fastenzeit. Bereits im alten Mesopotamien 3000 vor Christi feierten die Menschen dieses Fest zu Ehren ihrer Gottheiten. Alle gesellschaftlichen Unterschiede schwanden nun: bei den wilden Festivitäten war die Sklavin ihrer Herrin gleichgestellt, ebenso der Sklave seinem Herrn. Bis heute ist dies das charakteristischste Merkmal dieses Festes: alle gesellschaftlichen Unterschiede sind aufgehoben- alle Menschen sind gleich. Jeder durfte ALLES sein. Ein wunderbarer Gedanke, nicht?

Und so sollte es nun auch sein. Es ging darum mit diesen lauten und rauschenden Festen die schlafende Natur zu erwecken und ihre Fruchtbarkeit (und auch die des Menschen) wieder wachzurütteln. Und auch wir dürfen uns nun in diesen Tagen von dieser Fruchtbarkeit, dem Neuen- und natürlich auch damit verbunden mit dem Alten- auseinandersetzen. Wir können die vorherrschenden Kräfte dazu nutzen, um nicht nur unsere Häuser zu reinigen (Frühjahrsputz), sondern auch uns selbst. Viele legen in dieser Jahreszeit eine Frühjahrskur ein, fasten, entgiften und entschlacken.

Und auch gedanklich dürften wir uns Inspirationen aus der Natur holen: Welche Samen in Form von Plänen, Ideen, Projekten,… schlummern in uns, die zum Keimen gebracht werden möchten? Welches innere Licht möchte ich in den kommenden Monaten ins Außen bringen? Habe ich überhaupt Ideen, Wünsche oder Talente, die ich umsetzen oder fördern möchte? Gibt es etwas, das ich schon lange tun will? Was brauche ich hierzu?

Wo braucht mein Leben eine Veränderung? Einen Richtungswechsel? Womit kann ich mich begeistern?

Wenn du mit diesen Energien arbeiten möchtest, dann picke dir einige Fragen hierzu heraus, die etwas in dir auslösen und schreibe sie auf, besprich sie mit dir selbst- oder vielleicht auch mit anderen. Wenn ich meine Gedanken in Taten umsetzen möchte, dann schreibe ich sie mir auf ein Blatt Papier und kaue sie immer wieder mit mir selbst durch- sowohl gedanklich als auch laut, im Bewusstsein, dass Worte und Taten meine Wirklichkeit sind. So setze ich eine Idee nach dem anderen um- und ja! Ich trage viele Gedanken mit mir spazieren, habe viele Ideen, die auf ihre Ausformung warten- einige davon dürfen die nächsten Wochen umgesetzt werden. Auch ihr werdet davon erfahren..

Wenn du dich auch mit Räuchern beschäftigen möchtest, dann unterstützen dich sowohl Weihrauch, als auch Fichtenharz, Salbei, Beifuß, Dammar, Lorbeerblätter, Eisenkraut, Johanniskrautblüten, Thymian und weißer Copal, wobei sich diese Liste natürlich auch noch weiter fortsetzen ließe. All diese Kräuter bringen ganz viel Raum und Licht mit sich: sie reinigen deine Räume, deine alten Energien und fördern gleichzeitig das Umsetzen und Manifestieren deiner Ideen.

Ich arbeite sehr gerne damit- manchmal stelle ich mich auch direkt über eine rauchende Kräuterschale und atme den Duft bzw. Rauch ein- danach jedoch unbedingt von Kopf bis Fuß gut abduschen, damit die alten Energien gleich in den Kanal schwimmen können.

Nun darf ich dir noch viel Vertrauen in diesen Zeiten wünschen: Ich höre an allen Ecken und Ecken, dass es momentan manchmal ganz schön kracht und hackt und sich vieles vielleicht schwer anfühlen mag. Das Schlafen und auch die Verdauung arbeiten gerade auf Hochtouren- oder eben auch nicht. Es fühlt sich ein bisschen nach einem kleinen Sturm an, der da in einem tobt. Auch emotional stehen viele gerade im Außen: Ärger, Wut und Unverständnis, auch Neid und Boshaftigkeit sind zu spüren. Tja. So kann sich das anfühlen, wenn sich das Alte nochmals rührt und losgelassen/ gereinigt werden möchte. Wenn der eigene Samen zum Keimen beginnt und noch nicht ganz sprießen kann. All das darf sein- du darfst diese Gefühle haben: ABER! Guck immer dahinter. Warum sind diese da? Was wollen sie dir aufzeigen? Wie möchtest du tatsächlich leben? Was ist deine Wirklichkeit?

Mit diesen Worten möchte ich hier nun abschließen und wünsche dir ganz viel Kraft und Liebe, wenn du dich durch diese Tage bewegst.

Über aunamialhttp://unserlebenmitlkgs.wordpress.comlernende Vollblut- Mama