Hand in Hand durchs Leben begleiten.
Ein Bruder und eine Schwester- nichts Schöneres kennt die Welt.
Kein Band im Leben hält fester, wenn einer zum anderen hält.
Kinder sind großartige Geschenke an uns selbst. Sie kommen von uns und durch uns. Wunderbare Verschmelzungen von Mama und Papa. Und das ist es auch: ein Wunder. Die erste Schwangerschaft birgt meist noch viele Abenteuer, viele Geheimnisse, viele Herausforderungen. Alles wird zum ersten Mal erlebt, alles ist spannend und neu. Tja. Die Geburt eines Kindes ist eben eine große Sache- auch wenn diese Erfahrungen ein weiteres Mal gemacht werden dürfen. Die Schwangerschaft vergeht meist wie im Fluge, auch die Zeit nach der Geburt rennt nur so dahin. Alles kommt viel zu kurz, das ständige schlechte Gewissen dem Baby in Mamas Bauch nicht die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient, bestimmt manchmal das Tagesgeschehen. Auch bei uns war es so.
Es ist eine Tatsache, dass die Ankunft des Bauchzwergerls nicht nur für uns Erwachsene eine neue Herausforderung darstellt. Auch die kleinen Großen haben Fragen, Bedürfnisse, Ängste und Sorgen, Ideen und Vorstellungen. Sie spüren instinktiv, dass sich bald Vieles ändern wird. Wie verwirrend muss denn nun alles für sie sein, wenn schon wir Erwachsene uns das neue Familienleben kaum vorstellen können. Unerwartete Gefühle, Wutausbrüche, Eifersucht und vermehrtes Nähesuchen stehen an der Tagesordnung. Viele wurschteln sich so durch die Schwangerschaft und die erste gemeinsame Zeit mit dem Neuankömmling und dem/den Geschwisterkind/ern durch. Manchmal ist dieser neue Alltag jedoch eine pure Zerreißprobe. Die Nerven liegen oft blank, Kleinigkeiten führen zu großen Diskussionen, für Partnerschaft und Haushalt hat man kaum Zeit. Die Zeit für sich selbst nehmen? Purer Luxus. Niemand spricht wirklich darüber, wie schwierig es ist und mit welchen „Problemen“ man plötzlich konfrontiert ist, welche Sorgen man sich macht und wie kompliziert es manchmal ist mit dem großen Geschwisterkind und dem kleinen Nachwuchs angemessen umzugehen und auf die Konflikte richtig zu reagieren, die sich aus dieser Beziehung ergeben können.
Geschwisterkinder reagieren auf ihre Entthronung: Gefühle sind immer im Spiel- und das ist auch gut so. Spielerisch kann man die Großen auf diese neue aufregende Zeit vorbereiten: Wickeln, Baden, Tragen, Schlafen gehen und Trinken… Es gibt so viele Dinge, bei denen Geschwisterkinder „unterstützen“ können. Aber nicht nur die Pflege des Bauchzwergerls wird mit den Kindern besprochen, sondern auch, dass nicht immer alles eitel Sonnenschein sein wird. Gemeinsam werden wir nach Lösungen suchen. Ich möchte mit euch die Ankunft eures Babys mit den Geschwisterkindern wahrnehmen, erklären und feiern. Phantasiegeschichten, Lieder, Spiele und Basteleien werden euch und eure kleinen Großen auf das wunderbare Ereignis der Geburt und das Leben danach vorbereiten.
Warum Geschwistervorbereitungskurse?
– Eltern lernen andere Eltern in der gleichen Situation kennen
– Eltern können sich miteinander über ihre Erfahrungen austauschen
– Eltern können ihre Sorgen und Ängste abladen
– Eltern erfahren welche „Probleme“ mit der nahenden Entthronung auftreten können
– Eltern erfahren wie sie auf auftretende Konflikte richtig reagieren können
– Geschwister erfahren was auf sie zukommt
– Geschwister können jede Menge Fragen stellen
– Geschwister entdecken spielerisch die Welt der Babypflege und erfahren wie sie Mama/ Papa unterstützen können
– Geschwister können basteln, singen, spielen, toben
– Familien lernen einen Weg kennen sich in die neue Familienkonstellation zu fügen
– Familien bereiten sich gemeinsam auf den Neuankömmling vor
– Familien erleben eine innige Zeit miteinander
Die Bindung der einzelnen Familienmitglieder zueinander soll so intensiv gestärkt werden. Umso stärker und selbstbewusster Mama und Papa den Weg in das neue Familienleben antreten und Konflikten präventiv begegnen können, umso stärker und selbstbewusster sind auch die großen Geschwisterkinder. Eine sichere Bindung ist nur dann möglich, wenn sich die Eltern auf das Geschwisterkind einlassen, seine Sorgen, Ängste und die damit verbundenen Emotionen ernst nehmen, und ihrem kleinen Großen damit offen und authentisch auf Augenhöhe begegnen. Je besser dieses Band der Bindung geknüpft ist, umso besser kann diese „verbundene“ Beziehung auch mal Tiefen aushalten- man findet schnell wieder zueinander.