Bereits als kleines Mädchen vom Berg faszinierte mich alles, was ich draußen zu Sehen bekam. Ich liebte es Stunden im Wald zu verbringen, mich an Bäume zu schmiegen, mit Lianen durch die Lüfte zu segeln, in kalte schlammige Bäche einzutauchen, Tipis zu bauen, über Wiesen und Felder zu kugeln, die Ameisen bei ihrer Arbeit zu beobachten, in Baumkronen zu sitzen, Gänseblümchen zu essen und mir mit Löwenzahnblüten gelbe Wangerl zu malen. Ich liebte es mit meinem Vater durch die Wälder zu streifen und mir jeden Baum erklären zu lassen, Rinden und Harze zu beschnuppern und Schäden deuten zu lernen. Der Duft des Waldes, das morsche Holz, das modrige Unterholz, die feuchten Moose- all das hängt noch immer in meiner Nase und lässt mich in genau diese Zeiten wieder hineinfallen, wenn ich nun als erwachsene Frau einen Wald betrete. Ich fühle mich hier sicher und geborgen, mein Brustkorb weitet sich automatisch, um nur jeden Duft ganz tief aufnehmen zu können. So unendlich befreiend und heilig diese Zeit für mich war und ist, so traurig macht es mich manchmal, da viel Wissen aus dieser Zeit verloren gegangen ist. Der Zugang und die Liebe zur Natur sind mir jedoch geblieben und dies versuche ich auch meinen Kindern weiterzugeben. Leider können sie in unseren modernen Siedlungsverbänden nicht so frei in der Natur herumstreifen, wie ich es damals als Mädel am Berg konnte.
Wiesen- und Waldkräuter, Harze und Bäume haben es mir schon immer angetan- auch meine Mutter hat ihr Wissen hier in meiner Kindheit immer umgesetzt, um natürliche Unterstützungsmöglichkeiten bei Husten, Fieber und Schnupfen, Verstauchungen, Schnittwunden, Brüchen, Warzen und dergleichen zu finden. Ja- sie hatte jede Menge zu tun, denn still und leise ging es in unserem Vier- Mäderl- Haus nie zu. Besonders am Heiligen Abend rückte sie mit ihren mystischen Hexenkräutern zum Räuchern aus und schlich um Haus und Stall- wir Kinder hinter ihr her. Halblaut vor sich hinmurmelnd erinnerte meine Mutter mich damals an eine richtige Hexe- und ich schüttelte innerlich nicht nur einmal mein Köpfchen. Viele Jahre später habe ich selbst damit begonnen- und räuchere mittlerweile tagtäglich- im Kleinen, wie auch im Großen. Der Umgang mit Kräutern, Harzen, ätherischen Öle, Essenzen und anderen Räucherelementen ist bei mir integraler Alltagsbestandteil. Dieser natürliche Umgang mit all diesen Schätzen aus der Natur wird bei mir ganz einfach ohne viel Klimbim umgesetzt- intuitiv entscheide ich, was nun passend ist, unterstützen, reinigen oder manifestieren darf. Ich liebe die Arbeit damit, spüre ich doch unmittelbar im Tun, dass gerade ganz viel passiert. Und auch, wenn man über all die Hintergründe, Fähigkeiten und Wirkungen der einzelnen Räucherdinge nicht Bescheid weiß- man fühlt, dass da „etwas“ los ist.
Wenn du meine Veranstaltungen zu diesem Thema sehen möchtest, dann kannst du hier klicken.