Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) blickt auf eine 3000 Jahre alte Geschichte zurück und verfügt über dementsprechend tiefgründige Erkenntnisse rund um die Natur und den Menschen. Im Mittelpunkt steht wie bei allen energetischen Lehren die untrennbare Einheit von Körper, Geist und Seele.
Die alles durchströmende Lebenskraft, das Qi, ist für die chinesische Medizin von grundlegender Bedeutung. Es gibt keine Entsprechung dieses Wortes in unserem Sprachraum- im übertragenen Sinne kann Qi als Atem, Luft, Dunst, Gas, Äther, Wesen, Lebenskraft oder eben einfach als Energie bezeichnet werden.
Qi ist die Grundlage sämtlichen Lebens. Über sogenannte Meridiane, unsichtbaren Energieleitbahnen, fließt es durch den ganzen Körper. Bei gesunden Menschen durchströmt Qi den Körper frei und gleichmäßig, liefert körperliche und geistige Lebensenergie und sorgt für Gesundheit und Vitalität. Gerät dieses sensible System jedoch aus dem Gleichgewicht, wird der Energiefluss verlangsamt. Stagniert er, kann das zum Teil schwerwiegende Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden haben. Zunächst treten Schmerzen und Beschwerden auf, später entstehen physische und psychische Erkrankungen.
Weiters fließt Qi auch zwischen den gegensätzlichen Polen: Yin und Yang, die einander jedoch bedingen und auch auseinander hervorgehen. Sie wandeln im stetigen Rhythmus von Tag und Nacht, Leben und Tod, Sommer und Winter. Keines von beiden kann für sich alleine existieren: ohne Aktivität keine Ruhe, ohne Zeit kein Raum, ohne Licht keine Dunkelheit. Yin und Yang sollten immer wieder in den harmonischen Zustand zurückkehren- ein ständiger Überschuss der beiden Polaritäten führt wieder zur Einseitigkeit- und damit irgendwann zur Stagnation oder Starre.
Die Chinesische Medizin beschreibt alle dynamischen Prozesse, die aus Yin und Yang hervorgehen, mit Hilfe des Modells der Fünf Elemente– einer Lehre, die in der chinesischen Sicht des Kosmos wurzelt: Alle Dinge dieser Welt werden den 5 abstrakten Grundfaktoren Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Ein Element verwandelt sich kontinuierlich immer in ein anderes Element. Wie das Grundprinzip des Ying und Yangs bereits beschreibt: Alles ist einem ständigen Wandel unterworfen.
Die Umfassende Theorie der Fünf Elemente dient in der TCM als Beschreibung von unterschiedlichen Prozessen und Beziehungen und gilt daher als Diagnoseinstrument. Es hilft Krankheiten besser einzuschätzen und zu erkennen. Alles wird beachtet: der spezifische Biorhythmus des Menschen, seine Emotionen, sein soziales Umfeld, seine Umgebung und die natürlichen Rhythmen der Natur und des Lebensalters. Und ganz wichtig: Die Ursache wird in der TCM behandelt- nicht das Symptom selbst. Generell gilt die TCM als Gesundheits- und Lebensvorsorge- Prävention wird hier groß geschrieben.
Bei Blockaden oder Stagnationen des Qis innerhalb der Meridiane gibt es unterschiedliche Methoden, die harmonisierend auf das gesamte Energienetz wirken. Unterschiedliche Akupunktur– bzw. Akupressurpunkte oder Wärme mittels Moxibustion können hier eingesetzt werden. Aber auch Übungen wie das Qi- Gong, Tai Ji Quan oder Yoga sind bekannt. Besonders die Ernährung und der Einsatz unterschiedlicher (Heil-)Kräuter bietet eine große Basis, auf der man viel bewirken kann.
Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.
Hippokrates